Weltmeisterschaft der Juniorinnen und Junioren in Inzell
Zweiter Wettkampftag mit Höchstleistungen
Schnelles Eis, packende Rennen, internationales Publikum, ein breites Starterfeld und diverse persönliche Bestleistungen – der zweite Wettkampftag in der Max-Aicher-Arena begann, wie der vorherige aufhörte. Am Samstag standen neben schnellen 1.000-Meter-Läufen ebenfalls die Langstrecken für Damen und Herren an. Diese sind besonders relevant für die Vierkampfwertung, welche alle regulären Distanzen des Wettkampfwochenendes einschließt.
Die Juniorinnen legen vor
Die 1.000 Meter wurden wie die 500 Meter am Freitag am Anfang des Wettkampftages gelaufen. Julian Geutner, die am Vortag über beide Strecken eine neue persönliche Bestzeit erreichen konnte, wurde trotz eines starken Auftritts nicht belohnt und wurde am Schluss 39. Im darauffolgenden Deutsch-Deutschen-Duell zwischen Sofie Adeberg und Melissa Schäfer konnte letztere das Rennen für sich entscheiden und sich mit einer neuen persönlichen Bestleistung zwischenzeitlich auf Platz eins setzen. Am Ende wurde sie 23., Sofie Adeberg kam auf Platz 29 ins Ziel.
Josephine Schlörb, die am Freitag ebenfalls starke Leistungen zeigte, bestätigte ihre gute Form auch am Samstag. Über 1.000 Meter lief sie mit 1:19.88 min persönliche Bestzeit und verpasste die Top-Ten mit Platz elf nur knapp. Dominiert wurde die Distanz von der herausragenden Niederländerin Angel Daleman, die bereits die 1.500 Meter gewann und die Gesamtwertung im Mehrkampf anführt.
Die Junioren legen nach
Über die 1.000 Meter der Herren ging Lennart Grabe als erster Deutscher an den Start. Nach einem schnellen Angang musste er in der letzten Runde Zähne zeigen und verpasste seine persönliche Bestleistung knapp. Dominik Mayrhofer, der seine ersten 1.000 Meter der Saison lief, konnte eine zufriedenstellende 1:14er-Zeit erzielen und den ersten Platz nach seinem Rennen. Zum Schluss wurde Lennart Grabe 43, Dominik Mayrhofer 32.
Einen schwierigen Wettkampf erwischte Felix Motschmann. Nach einem guten Auftakt stürzte sein Renngegner schwer, der Lauf würde abgebrochen und am Schluss der 1.000-Meter-Disziplin wiederholt. Die Pause und das Einzelrennen machten es schwer, die persönliche Bestzeit anzugreifen. Er setzte sich auf Platz 30.
Den stärksten Eindruck der deutschen Athleten hinterließ Finn Sonnekalb über die 1.000 Meter. Er unterbot seine bisherige Bestzeit um eine Sekunde mit 1::11.41 min und einem achten Rang insgesamt. Damit sicherte sich der Erfurter die erste Top-Ten-Platzierung für Deutschland bei der WM.
Der Amerikaner Jordan Stolz blieb wie in den vorherigen Rennen auch über die 1.000 Meter ungeschlagen. Der junge Athlet, welcher bereits im Senioren-Weltcup für Furore sorgte, gilt bereits als Eisschnelllauf-Wunderkind.
Alles für die Gesamtwertung
Die 3.000 Meter der Damen und 5.000 Meter der Herren sind als wahrhaftiger Kraftakt zu bezeichnen, nachdem bereits drei Rennen absolviert worden sind. Um in der Mehrkampfwertung mitzuspielen, gingen Julia Geutner, Melissa Schäfer und Josephine Schlörb auch hier an den Start. Maira Jasch startete für die Einzelwertung.
Julia Geutner und Melissa Schäfer liefen in parallelen Rennen, die als Quartettstart angesetzt waren, als erste Deutsche. Beide konnten ihre persönliche Bestzeit unterbieten und ihre jeweiligen Gegnerinnen bezwingen. Josephine Schlörb lief ein ähnlich schnelles Rennen wie Maira Jasch. Diese konnte mit ihrer Zeit knapp den zehnten Platz erringen, während Josephine Schlörb Zwölfte wurde.
Die Gesamtführende, Angel Daleman, musste sich ihrer Landsfrau Jade Groenewoud und der Japanerin Momoka Horikawa geschlagen geben. Da diese als Langtreckenspezialisting jedoch nur über die 5.000 Meter startete, konnte sie sich dennoch den Gesamtsieg vor der Amerikanerin Greta Myers und wiederum Jade Groenewoud sichern. Josephine Schlörb überzeugte im Gesamtbild mit einem starken sechsten Rang in der Mehrkampfwertung. Melissa Schäfer sicherte sich den zwölften Platz, Julia Geutner Rang 19.
Finale über die Langstrecke
Über die längste Distanz des Wettkampfs, die 5.000 Meter der Herren, lieferten sich Finn Sonnekalb, Dominik Mayrhofer und Felix Motschmann harte Rennen im Sinne der Gesamtwertung. Gabriel Groß, der Spezialist der deutschen Starter, verfolgte wie Maira Jasch das Ziel der Einzelwertung.
Viele Läufer im Feld sind bis zu diesem Zeitpunkt keine 5.000 Meter im Wettkampf gelaufen, demzufolge lagen auch keine Zeiten zur Einschätzung vor. So unter anderem auch bei Finn Sonnekalb, der direkt im ersten Lauf an den Start ging. Mit einer Zeit knapp unter 7 Minuten lieferte er ein zufriedenstellendes Ergebnis ab. Dominik Mayrhofer war mit einer persönlichen Bestleistung von 7:02.29 min nur unmerklich langsamer als sein Teamkollege. Felix Motschmann trat ebenfalls über eine Distanz an, die ganz und gar nicht seiner Paradedisziplin entspricht. Er setzte sich am Ende direkt hinter Dominik Mayrhofer auf Platz 38, Finn Sonnekalb wurde 31.
Das beste Rennen aus deutscher Sicht lieferte Gabriel Groß ab. Mit 6:41.07 verbesserte er seine persönliche Bestzeit merklich und lief mit Platz 14 sogar noch in die Top-15 des Feldes. Dies gelang Felix Motschmann mit Rang 15 in der Gesamtwertung ebenfalls knapp. Dominik Mayrhofer setzte sich direkt dahinter mit Rang 16. Finn Sonnekalb, welcher eine immer stärker werdende Form aufzeigt, konnte die Top-Ten knacken und sicherte sich den neunten Platz.
Am Ende des Wettkampfs kam im letzten Quartett alles zusammen. Jordan Stolz und der 5.000-Meter-Spezialist Sigurd Hendriksen liefen zwar im gleichen Rennen, hatten jedoch gänzlich unterschiedliche Zielstellungen. Für Hendriksen ging es um den Sieg über die Distanz, welchen er sich mit einer beachtlichen Zeit von 6:15.30 min sicherte. Stolz musste nach den vorherigen Wettkämpfen eine Zeit von 6:29 Minuten unterbieten, um einen neuen Weltrekord in der Mehrkampfwertung aufzustellen. Mit 6:27.68 schaffte er diesen Schritt gerade so und setzt seiner jungen Karriere damit eine weitere Krone auf.
Bild zur Meldung: Weltmeisterschaft der Juniorinnen und Junioren in Inzell